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Sechs Choralpartiten

by Aaron Andrew Hunt

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Total Time: 2 hr 7 min.

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Scores available at zwillinge.zentral.zone/katalog?de

Summary:
========
I. Alle Menschen müssen sterben (27 min.)— "All men must die": (Face the inevitability of death)
II. Von Gott will ich nicht lassen (19 min.) — "I will not let go of God": (Hold fast to Good)
III. Straf mich nicht in deinem Zorn (26 min.) — "Do not punish me in your wrath": (Pray for mercy)
IV. Ich steh an deiner Krippen hier (12 min.) — "Here I stand by your crib": (Accept and give life as it is given)
V. Das alte Jahr vergangen ist (8 min.) — "The old year has passed": (Be grateful for our time on earth)
VI. O Mensch, bewein dein Sünde groß (78 min.) — "O mankind, mourn greatly for your sins": (Live in suffering through death to a renewal of life)

(Chorale VI. is a retelling of the Passion story in 23 Strophes, where the final 2 Strophes are to do with Resurrection.)

Symbolism:
=========
Choice of meter is commentary on the text. 5 is the number of mankind, 7 is the number of God.
Solo voice ranges: symbolise humanity as male and female.
Kanon = canon (strict imitation), each path taken has consequences
Umkehrung = inversion (upside down) in one part, turning away (from sin, death)
Spiegel = two parts in mirror inversion, in the sense of self-reflection
Krebs = retrograde (backwards), reversing one's path or reversing death (resurrection)
Krebsumkehr = retrograde inversion, (upside down and backwards) both turning away and reversing one's path, away from sin and death, to life and peace.

=========================
I. Alle Menschen müssen sterben
=========================
Melodie: Christoph Anton, 1642 ("Jesu, Meines Lebens Leben")
Text: Johann Georg Albinus, 1652

1. Alle Menschen müssen sterben,
alles Fleisch ist gleich wie Heu;
was da lebet, muß verderben,
soll es anders werden neu.
Dieser Leib, der muß verwesen,
wenn er anders soll genesen
zu der großen Herrlichkeit,
die den Frommen ist bereit'.

2. Drum so will ich dieses Leben,
weil es meinem Gott beliebt,
auch ganz willig von mir geben,
bin darüber nicht betrübt;
denn in meines Jesu Wunden
hab ich nun Erlösung funden,
und mein Trost in Todesnot
ist des Herren Jesu Tod.

3. Jesus ist für mich gestorben,
und sein Tod ist mein Gewinn.
Er hat mir das Heil erworben;
drum fahr ich mit Freuden hin,
hin aus diesem Weltgetümmel
in des großen Gottes Himmel,
da ich werde allezeit
schauen die Dreifaltigkeit.

4. Da wird sein das Freudenleben,
da viel tausend Seelen schon
sind mit Himmelsglanz umgeben,
dienen Gott vor seinem Thron;
da die Seraphinen prangen
und das hohe Lied anfangen:
"Heilig, heilig, heilig heißt
Gott der Vater, Sohn und Geist."

5. Da die Patriarchen wohnen,
die Propheten allzumal,
wo auf ihren Ehrenthronen
sitzet der zwölf Boten Zahl,
wo in so viel tausend Jahren
alle Frommen hingefahren,
da wir unserm Gott zu Ehrn
ewig Halleluja hörn.

6. O Jerusalem, du schöne,
ach wie helle glänzest du!
Ach wie lieblich Lobgetöne
hört man da in sanfter Ruh!
O der großen Freud und Wonne:
jetzo gehet auf die Sonne,
jetzo gehet an der Tag,
der kein Ende nehmen mag!

7. Ach ich habe schon erblicket
alle diese Herrlichkeit;
jetzo werd ich schön geschmücket
mit dem weißen Himmelskleid
und der güldnen Ehrenkrone,
stehe da vor Gottes Throne,
schaue solche Freude an,
die ich nicht beschreiben kann.

=======================
II. Von Gott will ich nicht lassen
=======================
Text: Ludwig Helmbold 1563, Nürnberg 1569
Melodie: Lyon 1557, Heinrich Schütz 1628

1. Von Gott will ich nicht lassen,
denn er läßt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen,
da ich sonst irrte sehr,
Er reicht mir seine Hand;
den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen,
wo ich auch sei im Land.

2. Wenn sich der Menschen Hulde
und Wohlthat all verkehrt,
so find't sich Gott gar balde,
sein Macht und Gnad bewährt.
Er hilft aus aller Not,
er rett' von Sünd und Schanden,
von Ketten und von Banden,
und wenn's auch wär der Tod.

3. Auf ihn will ich vertrauen
in meiner schweren Zeit;
es kann mich nicht gereuen,
er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
mein Leib, mein Seel, mein Leben
sei Gott dem Herrn ergeben;
er schaff's, wie's ihm gefällt!

4. Es tut ihm nichts gefallen,
denn was mir nützlich ist.
Er meint's gut mit uns allen,
schenkt uns den Herren Christ,
sein' eingebornen Sohn;
durch ihn er uns bescheret,
was Leib und Seel ernähret.
Lobt Gott im Himmelsthron!

5. Lobt ihn mit Herz und Munde,
welch's er uns beides schenkt:
das ist ein sel'ge Stunde,
darin man sein gedenkt;
denn sonst verdirbt all Zeit,
die wir zubring'n auf Erden.
Wir sollen selig werden
und bleib'n in Ewigkeit.

6. Auch wenn die Welt vergehet
mit ihrem Stolz und Pracht,
nicht Ehr noch Gut bestehet,
das vor ward groß geacht,
wir werden nach dem Tod
tief in die Erd begraben:
wenn wir geschlafen haben,
will uns erwecken Gott.

7. Die Seel bleibt unverloren,
geführt in Abrams Schoß,
der Leib wird neu geboren,
von allen Sünden los,
ganz heilig, rein und zart,
ein Kind und Erb des Herren;
daran muss uns nicht irren
des Teufels listig Art.

8. Darum, ob ich schon dulde
hier Widerwärtigkeit,
wie ich auch wohl verschulde,
kommt doch die Ewigkeit,
ist aller Freuden voll,
die ohne alles Ende,
dieweil ich Christum kenne,
mir widerfahren soll.

9. Das ist des Vaters Wille,
der uns erschaffen hat.
Sein Sohn hat Guts die Fülle
erworben uns und Gnad.
Auch Gott der Heilig Geist
im Glauben uns regieret,
zum Reich der Himmel führet.
Ihm sei Lob, Ehr und Preis!

=========================
III. Straf mich nicht in deinem Zorn
=========================
Text: Johann Georg Albinus, 1624-1679
Melodie: Dresden, 1694

1. Straf mich nicht in deinem Zorn,
großer Gott verschone;
ach! laß mich nicht sein verlor'n,
nach Verdienst nicht lohne!
hat die Sünd'
Dich entzünd't,
lösch' ab in dem Lamme
Deines Grimmes Flamme.

2. Herr! wer denkt im Tode Dein?
wer dankt in der Hölle?
Rette mich aus jener Pein
der Verdammten Stelle!
daß ich Dir
für und für
dort an jenem Tage,
höchster Gott! Dank sage.

3. Zeig' mir Deine Vaterhuld,
stärk' mit Trost mich Schwachen!
ach Herr! hab' mit mir Geduld,
mein' Gebeine krachen,
heil' die Seel'
mit dem Oel
Deiner großen Gnaden,
wend' ab allen Schaden.

4. Ach! sieh mein' Gedeine an,
wie sie all' erstarren,
meine Seele gar nicht kan
Deiner Hülfe harren:
ich verschmacht',
Tag und Nacht
muß mein Lager fließen
von der Yhränen-Güssen.

5. Ach! ich bin so müd' und matt
von den schweren Plagen,
mein Herz ist der Seufzer satt
die nach Hülfe fragen:
wie so lang'
machst Du bang'
meiner armen Seele,
in der Schwermuthshöhle.

6. Weicht ihr Feinde, weicht von mir,
Gott erhört mein Beten;
nunmehr darf ich mit Begier
für sein Antlitz treten;
Teufel weich,
Hölle fleuch!
was mich vor gekränket,
hat mir Gott geschenket.

7. Vater! Dir sei ewig Preis
hier und auch dort oben,
wie auch Christo gleicher Weis',
der all'zeit zu loben.
Heil'ger Giest,
sei gepreißt,
hochgerühmt, geehret,
daß Du mich erhöret.

=========================
IV. Ich steh an deiner Krippen hier
=========================
Melodie: Martin Luther, 1535 (“Es ist gewisslich an der Zeit”)
Text: Paul Gerhardt,1653

1. Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,
und laß dir’s wohlgefallen.

2. Du hast mit deiner Lieb erfüllt
Mein Adern und Geblüte
Dein schöner Glantz, dein süsses Bild
Ligt mir gantz im Gemüthe
und wie mag es auch anders sein
Wie könnt ich dich, mein Herzelein
Aus meinem Herzen lassen?

3. Da ich noch nicht geboren war
Da bist du mir geboren
und hast mich dir zu Eigen gar
Eh ich dich kant, erkohren
Eh ich durch deine Hand gemacht
Da hast du schon bei dir bedacht
Wie du mein wolltest werden.

4. Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wär
und meine Seel ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen!

5. Wann oft mein Herz im Leibe weint
und keinen Trost kann finden,
rufst du mir zu: “Ich bin dein Freund,
ein Tilger deiner Sünden.
Was trauerst du, o Bruder mein?
Du sollst ja guter Dinge sein,
ich zahle deine Schulden.”

6. O daß doch so ein lieber Stern
soll in der Krippen liegen!
Für edle Kinder großer Herrn
gehören güldne Wiegen.
Ach Heu und Stroh ist viel zu schlecht,
Samt, Seide, Purpur wären recht,
dies Kindlein drauf zu legen!

=======================
V. Das alte Jahr vergangen ist
=======================
Melodie*: Johann Steuerlein 1588 / Cyriakus Schneegaß? (Das neugeborne Kindelein) 1597
Melchior Vulpius (‘Das neugeborne Kindelein’ Zahn 491) 1609, WC.Briegel 1687
* Die hier verwendete Version der Melodie aus dem Evangelischen Gesangbuch 1994
ist Zahn 381b, “Umbildung. Cantional. Darmstadt 1687” (F statt Fis im ersten Takt).
Text:
Strophe 1, Nürnberg 1568
Strophe 2, Johann Steurlein, Erfurt 1588
Strophen 3-6, Jakob Tapp 1588.

1. Das alte Jahr vergangen ist;
wir danken dir, Herr Jesu Christ,
dass du uns in so großer G'fahr
so gnädiglich behüt' dies Jahr.

2. Wir bitten dich, ewigen Sohn
des Vaters in dem höchsten Thron,
du wollst dein arme Christenheit
bewahren ferner allezeit.

3. Entzieh uns nicht dein heilsam Wort,
das ist der Seelen Trost und Hort;
vor falscher Lehr, Abgötterei
behüt uns, Herr, und steh uns bei.

4. Hilf, dass wir fliehn der Sünde Bahn
und fromm zu werden fangen an;
der Sünd' im alten Jahr nicht denk,
ein gnadenreiches Jahr uns schenk,

5. christlich zu leben, seliglich
zu sterben und hernach fröhlich
am Jüngsten Tage aufzustehn,
mit dir in' Himmel einzugehn,

6. zu loben und zu preisen dich
mit allen Engeln ewiglich.
O Jesu, unsern Glauben mehr
zu deines Namens Ruhm und Ehr.

=============================
VI. O Mensch bewein dein Sünde groß
=============================
Melodie: Matthias Greitter, 1525
Text: Sebald Heyden, 1530

1. O Mensch bewein dein Sünde groß
Darum Christus seins Vaters Schoß
Äußert und kam auff Erden.
Von einer Jungfrau rein und zart
Für uns er hie geboren ward
Er wollt der Mittler werden.
Den Toten er das Leben gab
Und legt dabei all Krankheit ab
Bis sich die Zeit herdrange
dass er für uns geopfert würd
Trüg unser Sünden schwere Bürd
Wohl an dem Kreuze lange.

2. Denn als das Fest der Jüden kam
Jesus sein’ Jünger zu sich nahm
Gar bald that er ihn’n sagen:
Des Menschen Sohn verraten wird
Ans Kreuz geschlagen und ermord’t
darauf die Jeden dachten.
In Simons Haus eine Frau kam
viel köstlich Wasser zu ihr nahm
Thät’s übern Herren gießen.
Etlich der Jünger murren bald
Jesus die Frage gar nicht schalt
Das thät Judam verdrießen.

3. Zu’n Hohenpriestern er sich fügt
Den Herren zu verraten lügt
nahm dreissig Pfennig behende.
Bald Jesus mit sein'n Jüngern kam
Und aß mit ihnen das Osterlamm
Und that dasselbige enden
Er satzt uns auff sein Testament
Sein’n Tod zu b’denken bis ans End
Und wusch den Jüngern die Füße
Er bild’ ihn’n für die Liebe schon
Und wie sie ihn würden verlahn
Mit Trost thät er’s beschließen.

4. Darnach er an den Ölberg trat
In Furcht und Zittern er da bat
Ach betet und thut wachen
Ein’n Steinwurf er bald fürder ging
zu seinem Vater auch anfing
O Vater thu hie(r) machen
dass dieser Kelch itzt geh von mir
Denn alle Ding sind möglich dir
Doch es gescheh’ dein Wille.
Solch’s er zum dritten Male bat
So oft auch zu sein’n Jüngern trat
sie schliefen all in Stille.

5. Er sprach: Schlaft ihr in meinem Leid
es ist genug die Stund ist bereit
des Menschen Sohn wird geben
In d(ie) Händ’ der Sünder stehet auf
der mich verrät, der lauret drauf
Nun betet ihr darneben.
Als er noch red’t, sieh Judas kam
ein große Schar er mit sich nahm
Mit Spiessen und mit Stangen
Ein Zeichen der Verräter gab
Welchen ich küss, merkt eben ab
Den sollt ihr weislich fangen.

6. Als Jesus nun wusst alle Ding
gar bald er ihnen entgegen ging
Und sprach zu ihnen mit Güte:
Wen sucht ihr hie(r) mit solcher G’walt
Jesum, sie sprach’ und fielen bald
Zurück in ihrem Wüten.
Judas gab ihm den Kuß behend
der grausam Hauff auf Jesum rennt
Und fingen ihn mit Grimmen
Petrus sein Schwert auszücket recht
Hieb ab ein Ohr des Bischoff’s Knecht
Jesus aber antwort’ ihme:

7. Ficht nicht, steck ein das Schwerte dein
Soll ich den Kelch nicht trinken mein
den Knecht macht er gesunde
Der Hauf Jesum zu Hannas führt
Und auch zu Caiphas da rührt
gefangen und gebunden
Petrus folgt in den Hof hinein
durch den bekannten Jünger sein
Verleugn't dreimal den Herren.
Der Bischof fraget Jesum drat
sie suchen falsche Zeug'n und Rat
ihn zu verdammen führen.

8. Christus antowrtet ihnen nicht
Der Hohepriester zu ihm spricht:
Was tust du dazu sagen
Ich b’schwer dich bei dem Gotte mein
Sag bist du Christ der Sohne sein?
Jesus antwort' ohn zagen:
Ich bin’s und sag zu dieser Zeit
Werd ihr des Menschen Sohne weit
In Wolken sehen kommen
Sitzen zur Rechten Gottes sein
Der Bischof zureiss das Kleid fein
Er sprach Ihr habt vernommen…

9. … dass er hat g’lästert Gott so sehr
er sprach merkt auf was wolln wir mehr?
Sie sprachen: er soll sterben
Und speiten ihm ins Angesicht
viel Backenstreich auf ihn gericht
Mit Lästerworten herbe.
Verdackten ihm das Antlitz fein
und schlugen ihn mit Fäusten drein
sagten, wer hat dich g’schlagen?
Am Morgen früh der Haufe gar
Fragten Jesum mit mancher G’fahr
Thäten mit ihm bald jagen.

10. Und gaben ihn Pilato b’hend
als Judas sah, wo ’naus es lend
tät ihn die Sach gereuen
das Geld er bald den Priestern gab
und sprach: ich sehr gesündigt hab
erkannte sein' Untreue
Erhencket sich, und schnellt entzwei
die Hohenpriester beiderlei
Ratschlagen um das Gelde
Ein's Haffners Acker kauften sie
den Pilgern zum Begräbnis hie
als auch der Prophet meldet.

11. Als Jesus für Pilatus stund
erhob sich große Klag ohn Grund
Täten ihn hoch verklagen.
Dem Kaiser hat er wider thon
und nennet sich ein Gottessohn
verführt das Volk all Tage
Pilatus ihn viel fragen thät
Jesus aber kein Wort nicht redt
das nahm Pilatus Wunder
er schickt ihn zu Herodes hin
Herodes freuet sich auf ihn
Meint was zu sehn besonder.

12. Als Jesus nun kein Antwort gab
Verachtet ihn Herodes drob
schickt ihn Pilato wieder
Pilatus b'ruft die Jüden, sprach:
Den Menschen auch Herodes sah
Und achtet ihn für bieder.
Ein G'wohnheit ihr allweg gehabt
Daran ihr einen G'fang'nen lat
Jesum will ich los geben
sie schrien all mit lauter Stimm
Jesum hin an das Kreuze nimm
Barrabam lass uns leben.

13. Pilatus Jesum geisseln liess
Unter die Schar ins Richthaus stieß
Jesus ein Purpur truge
Aus Dornen flochten sie ein Kron
die musste durch sein Häupte gohn
mit dem Rohr sie ihn schlugen
Und grüßten ihn ein König mit Spott
Speiten auch in sein Ang'sicht Kot
sein heiliges Haupt auch schlugen
Pilatus sprach: seht an den Mann
an dem ich kein Args finden kann
Hab ihn nicht Strafens Fuge.

14. Sie schrien all mit starker Stimm
Kreuzige kreuzige ihn nimm hin
sonst bist nicht d's Kaisers Freunde.
Als nun Pilatus hört das Wort
satzt er sich an des Richters Ort
Wusch d(ie) Händ, wollt sein ohn Sünde
Gab ihn'n den Mörder Barrabam
Bald er Jesum zu kreuzigen nahm
nach ihrem falschen Willen
sein Kleider sie anthäten ihm
und führten ihn mit großer Summ
das Kreuz trug er mit Stillen.

15. Als sie nun gingen aus mit ihm
Zwungen sie Simon in ihrem Sinn
Dass er ihm’s Kreuz nachtrüge
Viel Volks und Frauen weinten da
Bald Jesus sprach, als er sie sah,
Thät sich zu ihnen biegen
Und spach: weinet nicht über mich
Ihr Töchter Zion beweine sich
Ein jedes um sein’ Kinder
Ihr werd noch sprechen selig die
die unfruchtbar und zeugen nie
Für Furcht und Qual der Sünde.

16. Sie kamen bald zur Schädelstätt
Zween Übeltäter man da hätt
die man ans Kreuz auch schluge
Zur linken und zur rechten Hand
wie es die Schrift längst hat bekannt
Jesus sprach bald mit Fuge.
Verzeih in'n Vater diese Tat
Keiner weiss, was er hie(r) ‘tan hat
Pilatus tät auch schreiben
Hebräisch Griechisch und Latein
Jesus ein Kön’g der Jüden sein
Das tät die Priest'r betrüben.

17. Als nu(n) Jesus gekreuzigt war
Sein' Kleider sie bald nahmen zwar
Und spielten drüb'r behände
Auch Jesus da sein Mutter sah
da zu Johannem bald er sprach:
Weib, diesen ich dir sende
der ist dein Sohn, zum Jünger spricht:
Das ist dein' Mutter, laß sie nicht
Bald er sie zu sich nahme
die Hohepriester trieben Spott
auch andre viel lästerten Gott
bis dass er zu Gott käme.

18. Bist du nun Gottes lieber Sohn
so steig vom Kreuz, hilf dir davon
das täten auch die Schächer
doch einer zu dem andern kehrt
Jesus Unschuld er ihn da lehrt
Sprach Jesu g’denk mein nachher
so du kömmst in das Reiche dein
er sprach: heut’ wirst du bei mir sein
wohl in dem Paradeise
ein’ Finsternis war zur sechsten Stund
um neune Jesus schrie von Grund
mit lauter Grimm und Weise.

19. Mein Gott, mein Gott, wie lässt du mich
In Spott brachten sie bald Essig
und gaben ihm zu trinken.
Als Jesus den versuchet hätt
sprach er: vollbracht ist was ist thet
sein Haupt liess er da sinken.
O Vater in die Hände dein
Befehle ich den Geiste mein
schrie er mit lauter Stimme
Gab auf sein’n Geist der Vorhang b’händ
im Tempel reiss entzwei zu End
Die Felsen wichen ihme.

20. Das Erdreich auch erzittert zwar
die Gräber wurden offenbar
der Hauptmann und sein G’sinde
Sprachen: Für wahr der Fromme wa’s
Und Gottes Sohn, das zeuget das
Schlugen ihr Herz geschwinde
Als sie den Schächern brach’n die Bein
War Jesus tot, brachen ihm kein
Und stachen auf sein’ ' Seiten
Es rann daraus Wasser und Blut
der’s hat gesehen, zeuget’s gut
die Schrift zeiget’s auch weiter.

21. Nachdem, als nun der Abend kam
Joseph, der Fromme Jesum nahm
vom Kreuze zu begraben.
Dazu auch Nikodemus kam
viel Öles und auch Myrrhen nahm
damit sie Jesum haben
gewickelt in ein Leinwand rein
da war ein Grab in einem Stein
in einem Felsen neue
darein sie Jesum legten schon
Täten ein’n Stein darüber tun
und gingen hin mit Reue.

22. die Jüden führten noch ein Klag
Verhütens Grab am dritten Tag
Jesus stund auf mit G’walte
auf dass er uns ja frömmer mächt
und mit ihm in sein Reiche brächt
aus der sündlich'n Gestalte
darum wir sollen fröhlich sein
dass unser Seligmacher fein
Christus hat überwunden
für uns der Sünden große Not
dazu die Hellen und den Tod
und auch den Teufel bunden.

23. So lasset uns nun dankbar sein
Dass er für uns leid’ solche Pein
nach seinem Willen leben
ach lass uns sein der Sünde Feind
weil uns Gott’s Wort so helle scheint
Tag und Nacht danach streben
die Lieb erzeigen jedermann
Wie Christus hat an uns getan
mit seinem Leid’n und Sterben
O Menschen Kind betracht das recht
wie Gottes Zorn die Sünden schlägt
tu dich dafür bewahren.

credits

released April 26, 2019

music composed and recorded April 2018-April 2019

1686/1720 Bosch/Schnitger organ in Vollenhove, NL, tuned at A=419.5 Hz using Lambert Chaumont's temperament from 1695 (2nd interpretation)

83.57620
195.30749
289.83374
390.61497
502.34626
585.92246
697.65374
781.22994
892.96123
16/9
15/8
2/1

This is a virtual performance.
Instrument v3.03-ext, sampled by OrganArt Media www.organartmedia.com
Hauptwerk 4 www.hauptwerk.com
(I am not affiliated with OrganArt Media or Hauptwerk.)

Tracks may be updated at any time.

Change Log:
26.04.2019 - released
28.04.2019 - added three new pieces (written 28.04.2019): "Ich steh an deiner Krippen hier" movements iii. and v., and Präludium (Krebsumkehr) to xxi. Fughetta of "O Mensch, bewein dein Sünde groß"
29.04.2019 - replaced "Ich steh an deiner Krippen hier — v. Manulaiter" with lighter registration (same performance). Replaced "O Mensch, bewein dein Sünde groß — xv. Trio mit Choral im Tenor" to correct a rushed passage and wrong notes in the pedal. Replaced "O Mensch, bewein dein Sünde groß — xxi. Präludium und Fughetta (Krebsumkehr / Choral im Tenor)" to add one measure at the start of the Präludium.
30.04.2019 - added English translations of the Chorale titles, and changed titles "Manualiter" to "Duet" for two-voice pieces. Replaced "Ich steh an deiner Krippen hier — v. Manulaiter" removing Trumpet 8'and correcting the gain level (same performance).
09.07.2019 - replaced track 43 ("O Mensch, bewein dein Sünde groß", i. Präludium) to fix an incorrect rhythm. Replaced track 46 (same partita, iv. Choral) to correspond to the score (previous version sounded fine but was not the final version of the score).
24.07.2019 - replaced track 60 "O Mensch, bewein dein Sünde groß — xxi. Präludium und Fughetta (Krebsumkehr / Choral im Tenor) with new version - one measure of new music added to the end of the Prelude, Fughetta unchanged.
01.08.2019 - updated texts to fix various errors
08.08.2019 - replaced all tracks with same recordings +3.6 dB, corrected some track titles to be consistent with the scores, updated album artwork

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